„I have been suffering from this word for 30 years.
I was deeply hurt by the femininity that men want, I felt pressured by the femininity shared by women, I felt anxiety and anger at the femininity created by society.
I still don't understand the meaning of the word, but what I can absolutely say is that it means to enjoy your life with your own body. Women should be given all freedom. We should not suffer from social or religious obligations or responsibilities.
You can get angry, you can cry, you can choose and act. You don't have to be strong, delicate or neither.
I think it is important to love yourself honestly while facing changes in your body and mind. Stop limiting yourself as a woman!
Instead, we can enjoy the elegance and the richness of the love that we can create as women.
That is my femininity.“
(CHOCO)
Femininities*
Dieses ist ein Gruppenprojekt mit Bettina Bichsel, Journalistin, Swantje Lüthge, Hebamme, Saskia Baumgart, Künstlerin und mir als Fotografin. Wir danken allen Frauen dafür, dass sie ihre Geschichte mit uns teilen. Für ihren Mut und ihre Inspiration.
I was always looking for someone to love my body. But when I had sex, I was very embarrassed to see my chest. I wasn’t really confident in my body and gender. And then I spent a lot of money for makeup, jewellery and fashion, but I was very tired, very lonely. I lost myself. The femininity I created was idealised by the eyes of men. When I realised that, I couldn’t feel the joy of being feminine.
I still don’t have a chest, it’s flat. But now I think this body is very special and beautiful.
(CHOCO)
I remember I talked to my teacher at the school, at high school. I said: What about if we just drive bicycles to school? And she said: ‘Ah, no, what are you thinking? It’s not nice if women drive bicycles.’ But I just did, I just talked to my friends, and in the end we were three girls. We always drove to school with the bicycles. But I remember: Our teachers or even people in the street didn’t like it. But we also had some people who supported us. And in the end, I saw more students do this. And that was for me… I felt like I won. Because if I can change something for other people, than I know that it was not for nothing.
(MARYAM)
Ich mein, du musst eine große schlanke Frau, auf ne Couch gefläzt, mit halb offenem Mund und halb geschlossenen Augen, sein – und so sieht Erotik dann aus. Und wenn DU in der Kiste nicht so aussiehst, dann hat’s vielleicht auch nicht sein sollen.
Das ist genau das, was ich sagen möchte: Das muss nicht unbedingt so sein. Wenn es irgendeine Leidenschaft, eine sexuelle Energie gibt oder eine Vorliebe oder einen Fetisch, dann mach einfach! Egal, wie du aussiehst.
Wenn sich eine Frau wohl als Frau fühlt, das ist für mich die Weiblichkeit*. Power, Ausdauer, Dinge aushalten können, sich selbst nicht immer so wichtig nehmen, auch mal was anderes an erster Stelle sein lassen.
(DEE)
I love being a grandmother and being like this. You know, I get on the camera with them and they’re like: ‘Let me see your muscles. I wanna be like my strong grandma.’ And I love that. That a boy is saying that. And I love my granddaughters. They’re like: ‘Look, grandma. I can do push-ups.’ And I’m like: ‘Yeah!’ You know, I’m teaching the girls that you can be strong. So it’s impacting me in a way that I hope that I can implant that seed into my young grandchildren so that they don’t have to grow up with these stereotypes or these gender boxes that we put ourselves in. That if you’re female you have to wear pink. And if you’re a boy then you have to wear blue and you have to be strong and you can’t cry. I like to think that I have the best of both worlds.
(TISCHA)
Wie geht das zusammen? Wie gehen meine Einstellungen, wie eine Gesellschaft aussehen sollte und wie Frauen in einer Gesellschaft behandelt werden sollten, und meine super devote Sexualität miteinander zusammen? Wie funktioniert das?
Und das geht ganz hervorragend zusammen. Denn wenn ich meine Lust und was mir Lust bringt, wenn ich dem nachgehe und wenn ich einer Person – einem Partner, einer Partnerin – erlaube, mich zu erniedrigen, weil mir das Lust bringt, weil ich das möchte; dann ist das eine sehr freie Entscheidung. Diese Entscheidung fällen zu können, ist ein wahnsinniges Privileg. Und es ist ja auch irgendwo ein feministischer Gedanke.
(NINA)
Menschen, die, dadurch dass sie mich kritisiert haben, dadurch dass sie gesagt haben: ‚Du bist zu alt dafür, dafür, dafür. Das darfst du nicht machen.‘
Also insbesondere: ‚Das darfst du nicht machen.‘
‚Ja, warum darf ich das nicht machen?‘ ‚Weil du eine Frau bist!‘ Das hat mich ja nach vorne gebracht. Ich habe alles, was ich geplant habe, bekommen. Also wirklich alles, wovon ich geträumt habe.
(ELENA)
Und dann hab ich mir gesagt: So, jetzt probierst du das heute mal, gehst einfach bei hellem Tageslicht vor dir Tür und zeigst, wer du wirklich bist. Und ich hab die Angst davor, so nicht anerkannt, so gesehen zu werden, wie ich eigentlich bin, beiseitegeschoben und gesagt: ‚Ist doch egal, hier kann dir nichts passieren. Was soll dir denn passieren? Es ist schönes Wetter, sei du selbst und genieß den Tag!‘ Und es war eine irre Befreiung, dass ich entweder nur freundlich angelächelt wurde oder gar nicht bemerkt wurde. Es gab nur positive Reaktionen und der Rest hat gar nicht gesehen, wer da gerade an ihm vorbeigelaufen ist – auf Kopfsteinpflaster, mit hohen Schuhen. Völlig behämmert, aber es musste so sein.
(CLAIRE)
Nach dem Missbrauch habe ich mich selbst beschränkt in meiner Weiblichkeit, weil ich mich selbst gehasst habe und meine Weiblichkeit verantwortlich gemacht habe für das, was passiert ist. Da habe ich Männer abgelehnt und abgewertet und auf eine gewisse Weise gehasst. Aber das kam aus mir, aus dieser Verletzung heraus. Als ich mein Trauma heilte, habe ich verstanden, dass ich das loswerden kann und eine positive Verbindung mit meinem Geschlecht und meinem Herzen schaffen kann. Ich habe mich selbst geheilt, so dass ich wieder offen sein konnte. Heute geht es mir gut, ich bin positiv und kriege das auch zurück. Ich habe meine Verletzlichkeit akzeptiert und bin durch die Heilung und Bewusstwerdung hindurchgegangen.
(TABEA)
Schon mein Leben lang habe ich keine Differenz gemacht: Ich habe mich gekleidet und gegeben, wie ich mich fühle und dem keine Geschlechtsrolle gegeben. Was natürlich aber von außen sehr beeinflusst worden ist, weil dann häufig gesagt wurde: ‚Iiih, du verhältst dich ja wie ein Mädchen. Du BIST ja ein Mädchen.‘ Das hat dem aber keinen Abbruch getan. Im Gegenteil: Ich bin schnell in eine Anti-Haltung gekommen und habe immer noch einen drauf gesetzt. Der Nagellack musste auffälliger sein, die Nägel mussten länger, die Haare mussten länger. Also bin ich sehr in meine Weiblichkeit abgetaucht.
(SASCHA)
Wenn ich tanze, verändert sich das. Und gerade wenn es speziell Flamenco ist, verändert sich das natürlich auch mit der Lebensphase. Wenn man Leid erlebt hat, dann drückt man sich anders aus. Die Intention ist anders und auch die Interpretation. Man kuckt mehr in sein Inneres. Das ist ja auch weiblich, dieses Ins-Innere-Kucken und dann nach außen zu tragen. Man macht nicht einfach nur, es ist nicht mehr nur der Prozess (man ist dann so drin, man macht, man tut, man nimmt, man sammelt). Aber dann kuckt man viel mehr in sich: Was hab ich denn da eigentlich alles? Und dann kontrollier ich das und sag mir: Was will ich denn jetzt nach außen geben? Was ist mir wichtig und was nicht mehr? Es wird dann einfach bewusster.
Ein Kind, das hält dir immer Weiblichkeit vor Augen. Es ist wie die Mutter Erde, die was ernährt, die was wachsen lässt, was hervorbringt. Das, was bleibt und einfach so bedingungslos ist.
(MARIPOSA)
Meine Weiblichkeit hat sich verändert oder entwickelt durch meine soziale Arbeit. Da ich ja im Migrantenbereich und auch im feministischen Bereich viel gearbeitet habe und aktiv war, hat mich das natürlich beeinflusst. Ich habe die Ungleichheit der Geschlechter in der Gesellschaft dadurch auch begriffen, gesehen, erkannt. Daher wird dieses Bewusstsein in meiner Weiblichkeit bemerkbar: Die gehört mir und das möchte ich gerne auch zeigen.
(BERRIN)
Having two elder brothers made me want to express myself as a woman more. With really over the top weird-coloured, crazy clothing, and sparkles and lots of flowers and lace. I just loved like all these kinds of classic feminine things. But I think how that sort of altered as I… My understanding and perception of femininity just became a lot broader. I think I saw the world or the things in the world as being more feminine in general. And that it’s much more than just trying to express yourself through the clothing you wear or the way that you walk, but also just like through the way of being in the world.
(JINDALEE)
Wenn bestimmte Menschen einen komisch ankucken oder sogar auf eine sexuelle Weise anschauen und man zieht dann alles irgendwie in sich ein und versucht irgendwie auch, sprich die Weiblichkeit zu verstecken, weil man nicht so angekuckt werden möchte. Und das ist einfach ein riesengroßes grundlegendes Problem in der Gesellschaft, weil Weiblichkeit leider auch sehr oft falsch kommuniziert wird. Mädchen, die heranwachsen, die wissen eigentlich gar nicht, was Weiblichkeit bedeutet. Genauso wichtig ist es aber auch für Jungs zu lernen oder zu verstehen, was Weiblichkeit wirklich bedeutet. Und ich glaube, das ist halt ein grundlegendes Problem, warum viele Frauen – obwohl sie sich weiblich anziehen – sich gar nicht weiblich fühlen.
(RINA)
Alles kann, nichts muss. Heutzutage geht eigentlich alles, man muss es nur wollen. Früher war’s vielleicht anders. Als ich 1996 eine Ausbildung machen wollte zum KFZ-Mechaniker in einer kleinen Werkstatt, war das nicht möglich, weil die Hygienevorschriften einfach nicht gegeben waren. Die hätten mir eine weibliche Toilette einbauen müssen, eine weibliche Dusche, eine weibliche Umkleidekabine, damit ich da meine Ausbildung machen kann. Und jetzt kannst du halt zur Bundeswehr gehen, kannst KFZ-Mechaniker werden oder Mechatroniker. Es ist für alle Geschlechter jedes Berufsfeld möglich.
(CLAUDIA)
„I have been suffering from this word for 30 years.
I was deeply hurt by the femininity that men want, I felt pressured by the femininity shared by women, I felt anxiety and anger at the femininity created by society.
I still don't understand the meaning of the word, but what I can absolutely say is that it means to enjoy your life with your own body. Women should be given all freedom. We should not suffer from social or religious obligations or responsibilities.
You can get angry, you can cry, you can choose and act. You don't have to be strong, delicate or neither.
I think it is important to love yourself honestly while facing changes in your body and mind. Stop limiting yourself as a woman!
Instead, we can enjoy the elegance and the richness of the love that we can create as women.
That is my femininity.“
(CHOCO)
Femininities*
Dieses ist ein Gruppenprojekt mit Bettina Bichsel, Journalistin, Swantje Lüthge, Hebamme, Saskia Baumgart, Künstlerin und mir als Fotografin. Wir danken allen Frauen dafür, dass sie ihre Geschichte mit uns teilen. Für ihren Mut und ihre Inspiration.
I was always looking for someone to love my body. But when I had sex, I was very embarrassed to see my chest. I wasn’t really confident in my body and gender. And then I spent a lot of money for makeup, jewellery and fashion, but I was very tired, very lonely. I lost myself. The femininity I created was idealised by the eyes of men. When I realised that, I couldn’t feel the joy of being feminine.
I still don’t have a chest, it’s flat. But now I think this body is very special and beautiful.
(CHOCO)
I remember I talked to my teacher at the school, at high school. I said: What about if we just drive bicycles to school? And she said: ‘Ah, no, what are you thinking? It’s not nice if women drive bicycles.’ But I just did, I just talked to my friends, and in the end we were three girls. We always drove to school with the bicycles. But I remember: Our teachers or even people in the street didn’t like it. But we also had some people who supported us. And in the end, I saw more students do this. And that was for me… I felt like I won. Because if I can change something for other people, than I know that it was not for nothing.
(MARYAM)
Ich mein, du musst eine große schlanke Frau, auf ne Couch gefläzt, mit halb offenem Mund und halb geschlossenen Augen, sein – und so sieht Erotik dann aus. Und wenn DU in der Kiste nicht so aussiehst, dann hat’s vielleicht auch nicht sein sollen.
Das ist genau das, was ich sagen möchte: Das muss nicht unbedingt so sein. Wenn es irgendeine Leidenschaft, eine sexuelle Energie gibt oder eine Vorliebe oder einen Fetisch, dann mach einfach! Egal, wie du aussiehst.
Wenn sich eine Frau wohl als Frau fühlt, das ist für mich die Weiblichkeit*. Power, Ausdauer, Dinge aushalten können, sich selbst nicht immer so wichtig nehmen, auch mal was anderes an erster Stelle sein lassen.
(DEE)
I love being a grandmother and being like this. You know, I get on the camera with them and they’re like: ‘Let me see your muscles. I wanna be like my strong grandma.’ And I love that. That a boy is saying that. And I love my granddaughters. They’re like: ‘Look, grandma. I can do push-ups.’ And I’m like: ‘Yeah!’ You know, I’m teaching the girls that you can be strong. So it’s impacting me in a way that I hope that I can implant that seed into my young grandchildren so that they don’t have to grow up with these stereotypes or these gender boxes that we put ourselves in. That if you’re female you have to wear pink. And if you’re a boy then you have to wear blue and you have to be strong and you can’t cry. I like to think that I have the best of both worlds.
(TISCHA)
Wie geht das zusammen? Wie gehen meine Einstellungen, wie eine Gesellschaft aussehen sollte und wie Frauen in einer Gesellschaft behandelt werden sollten, und meine super devote Sexualität miteinander zusammen? Wie funktioniert das?
Und das geht ganz hervorragend zusammen. Denn wenn ich meine Lust und was mir Lust bringt, wenn ich dem nachgehe und wenn ich einer Person – einem Partner, einer Partnerin – erlaube, mich zu erniedrigen, weil mir das Lust bringt, weil ich das möchte; dann ist das eine sehr freie Entscheidung. Diese Entscheidung fällen zu können, ist ein wahnsinniges Privileg. Und es ist ja auch irgendwo ein feministischer Gedanke.
(NINA)
Menschen, die, dadurch dass sie mich kritisiert haben, dadurch dass sie gesagt haben: ‚Du bist zu alt dafür, dafür, dafür. Das darfst du nicht machen.‘
Also insbesondere: ‚Das darfst du nicht machen.‘
‚Ja, warum darf ich das nicht machen?‘ ‚Weil du eine Frau bist!‘ Das hat mich ja nach vorne gebracht. Ich habe alles, was ich geplant habe, bekommen. Also wirklich alles, wovon ich geträumt habe.
(ELENA)
Und dann hab ich mir gesagt: So, jetzt probierst du das heute mal, gehst einfach bei hellem Tageslicht vor dir Tür und zeigst, wer du wirklich bist. Und ich hab die Angst davor, so nicht anerkannt, so gesehen zu werden, wie ich eigentlich bin, beiseitegeschoben und gesagt: ‚Ist doch egal, hier kann dir nichts passieren. Was soll dir denn passieren? Es ist schönes Wetter, sei du selbst und genieß den Tag!‘ Und es war eine irre Befreiung, dass ich entweder nur freundlich angelächelt wurde oder gar nicht bemerkt wurde. Es gab nur positive Reaktionen und der Rest hat gar nicht gesehen, wer da gerade an ihm vorbeigelaufen ist – auf Kopfsteinpflaster, mit hohen Schuhen. Völlig behämmert, aber es musste so sein.
(CLAIRE)
Nach dem Missbrauch habe ich mich selbst beschränkt in meiner Weiblichkeit, weil ich mich selbst gehasst habe und meine Weiblichkeit verantwortlich gemacht habe für das, was passiert ist. Da habe ich Männer abgelehnt und abgewertet und auf eine gewisse Weise gehasst. Aber das kam aus mir, aus dieser Verletzung heraus. Als ich mein Trauma heilte, habe ich verstanden, dass ich das loswerden kann und eine positive Verbindung mit meinem Geschlecht und meinem Herzen schaffen kann. Ich habe mich selbst geheilt, so dass ich wieder offen sein konnte. Heute geht es mir gut, ich bin positiv und kriege das auch zurück. Ich habe meine Verletzlichkeit akzeptiert und bin durch die Heilung und Bewusstwerdung hindurchgegangen.
(TABEA)
Schon mein Leben lang habe ich keine Differenz gemacht: Ich habe mich gekleidet und gegeben, wie ich mich fühle und dem keine Geschlechtsrolle gegeben. Was natürlich aber von außen sehr beeinflusst worden ist, weil dann häufig gesagt wurde: ‚Iiih, du verhältst dich ja wie ein Mädchen. Du BIST ja ein Mädchen.‘ Das hat dem aber keinen Abbruch getan. Im Gegenteil: Ich bin schnell in eine Anti-Haltung gekommen und habe immer noch einen drauf gesetzt. Der Nagellack musste auffälliger sein, die Nägel mussten länger, die Haare mussten länger. Also bin ich sehr in meine Weiblichkeit abgetaucht.
(SASCHA)
Wenn ich tanze, verändert sich das. Und gerade wenn es speziell Flamenco ist, verändert sich das natürlich auch mit der Lebensphase. Wenn man Leid erlebt hat, dann drückt man sich anders aus. Die Intention ist anders und auch die Interpretation. Man kuckt mehr in sein Inneres. Das ist ja auch weiblich, dieses Ins-Innere-Kucken und dann nach außen zu tragen. Man macht nicht einfach nur, es ist nicht mehr nur der Prozess (man ist dann so drin, man macht, man tut, man nimmt, man sammelt). Aber dann kuckt man viel mehr in sich: Was hab ich denn da eigentlich alles? Und dann kontrollier ich das und sag mir: Was will ich denn jetzt nach außen geben? Was ist mir wichtig und was nicht mehr? Es wird dann einfach bewusster.
Ein Kind, das hält dir immer Weiblichkeit vor Augen. Es ist wie die Mutter Erde, die was ernährt, die was wachsen lässt, was hervorbringt. Das, was bleibt und einfach so bedingungslos ist.
(MARIPOSA)
Meine Weiblichkeit hat sich verändert oder entwickelt durch meine soziale Arbeit. Da ich ja im Migrantenbereich und auch im feministischen Bereich viel gearbeitet habe und aktiv war, hat mich das natürlich beeinflusst. Ich habe die Ungleichheit der Geschlechter in der Gesellschaft dadurch auch begriffen, gesehen, erkannt. Daher wird dieses Bewusstsein in meiner Weiblichkeit bemerkbar: Die gehört mir und das möchte ich gerne auch zeigen.
(BERRIN)
Having two elder brothers made me want to express myself as a woman more. With really over the top weird-coloured, crazy clothing, and sparkles and lots of flowers and lace. I just loved like all these kinds of classic feminine things. But I think how that sort of altered as I… My understanding and perception of femininity just became a lot broader. I think I saw the world or the things in the world as being more feminine in general. And that it’s much more than just trying to express yourself through the clothing you wear or the way that you walk, but also just like through the way of being in the world.
(JINDALEE)
Wenn bestimmte Menschen einen komisch ankucken oder sogar auf eine sexuelle Weise anschauen und man zieht dann alles irgendwie in sich ein und versucht irgendwie auch, sprich die Weiblichkeit zu verstecken, weil man nicht so angekuckt werden möchte. Und das ist einfach ein riesengroßes grundlegendes Problem in der Gesellschaft, weil Weiblichkeit leider auch sehr oft falsch kommuniziert wird. Mädchen, die heranwachsen, die wissen eigentlich gar nicht, was Weiblichkeit bedeutet. Genauso wichtig ist es aber auch für Jungs zu lernen oder zu verstehen, was Weiblichkeit wirklich bedeutet. Und ich glaube, das ist halt ein grundlegendes Problem, warum viele Frauen – obwohl sie sich weiblich anziehen – sich gar nicht weiblich fühlen.
(RINA)
Alles kann, nichts muss. Heutzutage geht eigentlich alles, man muss es nur wollen. Früher war’s vielleicht anders. Als ich 1996 eine Ausbildung machen wollte zum KFZ-Mechaniker in einer kleinen Werkstatt, war das nicht möglich, weil die Hygienevorschriften einfach nicht gegeben waren. Die hätten mir eine weibliche Toilette einbauen müssen, eine weibliche Dusche, eine weibliche Umkleidekabine, damit ich da meine Ausbildung machen kann. Und jetzt kannst du halt zur Bundeswehr gehen, kannst KFZ-Mechaniker werden oder Mechatroniker. Es ist für alle Geschlechter jedes Berufsfeld möglich.
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